Beim Bauamt saßen nun der Town & Country Verkäufer, deren Architekt, der Mitarbeiter des Brandschutzes der Bauinfo, der Herr der Bauaufsicht dem die Schwachstellen an der Teilungsanfrage auffielen und meine Wenigkeit zusammen um einen einfachen Weg zu finden das Haus auf dieses geteilte Grundstück zu setzen.
Das Gespräch fing bereits gut an, als der Architekt, dessen Beruf es ja ist für so etwas eine Lösung zu finden, sich vor lehnte und die Frage stellte “Was können wir nun tun”……
Nach vielem hin und her blieben nach 45min. nun drei Möglichkeiten wie vorgegangen werden kann.
- Gebäude an die linke Grundstückgrenze setzen und mit einer Baulast beim Nachbarn arbeiten.
Da der Nachbar in früheren tagen aber schon etwas gegen den Aufbau eine Pavilionzelts im Sommer hatte, streichen wir diese Möglichkeit von unserer Liste auf Verständnis zu stoßen nur 3m vor seinem Küchenfenster ein Haus aufzustellen und 3x7m seines Grundstücks für spätere Bauwerke zu sperren. Dazu kämen kosten von ca. 2500€ auf uns zu um das Nachbargrundstück für die Grundlast zu vermessen. - Den Abstellraum schmaler machen. Diese Möglichkeit hörte sich am besten an, da hier Eigenleistung wohl kostengünstig weiter zu kommen ist. Die beteiligten sahen diesen Weg auch als einfach umzusetzen, indem das Dach innen an der neu entstehenden Grenze mit einer Mauer zu unterziehen und dann die alte vorstehende Wand weg zu schlagen. Die geschätzten kosten beliefen sich hier auf ca. 1000€ wenn man alles selber umsetzt.
Statt mich diesmal einfach auf die euphorischen Aussagen zu verlassen, fragte ich später noch mal telefonisch beim Bauamt an, ob bei dem Umbau irgendwas zu beachten sei, wie eine Baugenehmigung. Und siehe da, da der Abstellraum mit einem Wohngebäude verbunden ist, wird eine Baugenehmigung benötigt. Außerdem eine statische Prüfung der versetzten Wand für die Traglast des Daches durch einen Ingenieur und als reichte das nicht schon, muss die neue Wand den Feuerwiderstandsstandard F30 besitzen um überschlagen der Flammen auf das Wohngebäude zu verhindern.So wird aus “einfach den Schuppen verkleinern” eine eigene kostenintensive Baustelle die schnell mehrere Tausend Euro verschlingt für die “Veredelung” eines Gebäudes welches eigentlich nur im Weg ist. Ein Komplettabriss wäre auch noch eine Option gewesen, allerdings bräuchte man selbst dafür eine Abrissgenehmigung und dann hätte der Schwiegervater bis auf einen 2×2 Meter mini Keller keine Abstellräume mehr gehabt für Gartengeräte, Fahhräder usw. - Den Neubau verschmälern. Da wir aufgrund der Grundstücksmaße uns schon für ein kleines Haus entscheiden mussten, ist das eine schwere Entscheidung hier noch etwas vom Gebäude abnehmen zu müssen. Nachdem die anderen Möglichkeiten aber gar nicht bis sehr teuer umzusetzen sind, bleibt uns nichts andere übrig. Nach hin und her rechnen mit allen Maßen, sah es am Abend aber gar nicht so schlecht aus mit der Idee. Setzen wir das Haus auf 3m Abstand komplett auf die linke Seite, müssen schätzungsweise 50cm an der Gebäudeseite entfernt werden. Da wir noch ca. 50cm Luft nach hinten haben, können wir die gekürzte Seite hinten ansetzen. Dann befinden wir uns allerdings auf maximal Grenze der hinteren Gebäudekante. So verlieren wir nur etwa einen halben quadratmeter Wohnfläche.
Bei Town & Country liegt diese Änderung bei ungefähr 2x 600€ (Umrissänderung pro Etage) und ist mit 1200€ so die günstigste und auch mit am wenigsten Arbeit verbunden.
Die neue Teilungsanfrage wurde nun danach erstellt und erneut eingereicht. Da der Sachbearbeiter der Bauaufsicht seit dieser Woche drei Wochen in Urlaub ist, ist es fraglich ob die Vertretung unsere Anfrage zügig bearbeitet.
Mit weiteren Wochen Verzug und zusätzlichen Kosten, sind wir nun aber wieder auf Kurs und warten auf den nächsten hohen Wellengang.